Ja ja, ich weiß. Die einen sind absolut gegen solche Aktionen, andere haben ebenso gute Argumente dafür. Für mich war es ein überaus interessantes (und kaltes) Erlebnis, das ich nicht missen möchte. So ein Erlebnis vertieft das Verständnis für die Schönheit der Natur. Keine Tierdoku schafft das in dieser Intensität.

Wal Beobachtung in Island

Mütze auf, Schal rum, Handschuhe an und Jacke zu – es wird kalt und windig! Die Tour dauerte ca. 3,5 Stunden und da man ja was sehen will, steht man auch (fast) die ganze Zeit an Deck. Es ist herrlich, aber eisig kalt auf dem Meer bzw. in der Faxaflói Bay, der Bucht zwischen der Halbinsel Reykjanes und Snaefellsnes. Ist das eigentlich die Baffin See oder ist es der Nord Atlantic? Oder keins von beidem? Ich weiß es nicht wirklich. Über einen Tipp wäre ich dankbar.

Wie alles in Island geht auch diese Unternehmung völlig unkompliziert. Hingehen, Ticket kaufen, einsteigen und warten, dass es los geht. Unsere Tour startete um 12:55 Uhr. Ob, wieviel und was man sehen wird, kann allerdings niemand voraussagen. Die Wale haben ihren eigenen Kopf. So kann es schon recht langatmig werden und der Wind und die Kälte zermürbend. Dennoch war das Wetter einfach herrlich und so brauchte ich den Regenschutz für die Kamera gar nicht.

Zunächst sah es so aus als würde sich nicht ein Tier blicken lassen…

Und wie ich so auf die glatte See starrte und wartete das etwas passieren würde, hatte ich folgende Theorie: Meiner Theorie nach, würden dort, wo sich Möven auf dem Meer sammeln, auch Wale sein, die jeden Moment auftauchen würden. Die Möwen warten nämlich auf das Futter, das die Wale mit an die Wasseroberfläche bringen. Nun ja, was soll ich sagen… Nicht jede meiner Theorien ist grandios 😉

Eine gefühlte Ewigkeit passiert nichts, aber dann sahen wir jede Menge Weißschnauzendelfine, die um uns herum sprangen und unter und neben dem Boot her schwammen. Dennoch: So schnell wie sie auftauchen sind die manchmal auch wieder verschwunden, was das Fotografieren nicht gerade einfacher macht.

Der Wind wurde mit der Zeit so kalt, das ich mich erst einmal unter Deck aufwärmen musste. Plötzlich rief die Fahrtbegleiterin ganz aufgeregt und alle kamen aus ihren Ecken und liefen an Deck. Ein Zwerg- bzw. Minkwal tauchte vor unserem Boot auf.

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Nach ca. 3,5 Stunden war die Tour vorbei und wir haben uns den angeblich besten Hotdog (Pýlsur) der Welt genehmigt. Selbst Elvis Presley, Bill Clinton, Metallica und viele mehr haben an der Hotdogbude “Baejarins beztu pylsur” schon einen Hotdog gegessen. Dann muss er ja gut sein! Anschließend ging es ins Hotel um die Beine etwas hochzulegen, bevor wir uns aufmachten, ein kleines Stück aus Reykjavik hinaus zu fahren, um nach Nordlichtern Ausschau zu halten.

Whale Watching – Pro und Contras von Walbeobachtungen

Einerseits stellen Walbeobachtungen immer einen Eingriff in den natürlichen Lebensraum der Wale dar, andererseits finden die Meeressäuger dadurch mehr Beachtung bei den Menschen.
Ich denke, solange das Wohl der Tiere respektiert wird, der Mindestabstand etc. eingehalten wird und keine touristische „Jagd“ auf die Tiere gemacht wird, kann ich durchaus damit leben. Die Walbeobachtung, die ich mitgemacht habe, war zwar touristisch, aber es war, wie gesagt, keine Jagd auf die Tiere. Wir waren Gäste.

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